Was ist, wenn es zu schmerzhaft oder überwältigend ist, bestimmte Emotionen an die Oberfläche zu bringen?
Wir unterscheiden uns darin, was wir fühlen und wie stark. Viele von uns haben Schwierigkeiten, mit ihren Emotionen umzugehen. Manchmal fühlen wir uns zu viel oder vielleicht zu wenig. Es könnte auch sein, dass wir mit Emotionen im Allgemeinen gut umgehen können, es aber schwer haben, bestimmte emotionale Zustände zu tolerieren.
Wir wissen, dass das Unterdrücken von Gefühlen nicht gesund ist. Aber was ist, wenn es schmerzhaft, unerträglich und zu herausfordernd ist, wenn wir unsere Gefühle an die Oberfläche bringen? Und das nicht nur für uns sondern auch unserem/unserer Partner*in.
Was ist, wenn wir mit der Person "eingesperrt" sind, uns verrückt macht?
Aufgrund der Quarantäne sitzen viele von uns zu Hause bei ihren Familien oder Partnern fest. Ja, das sind die Menschen, die wir am meisten lieben. Normalerweise wünschen wir uns sogar, dass wir mehr Zeit haben, um mit unseren Lieben zusammen zu sein. Plötzlich tun wir es. Vielleicht sogar zu viel.
Es ist völlig normal, sich von dem Menschen, mit dem du rund um die Uhr zusammen bist, gestresst fühlst und die Frustrationskurve steigt. Trotzdem möchtest du vielleicht, dass deine Beziehung stark bleibt und versuchen, toxische und negative Kommunikation zu verhindern: Einerseits, weil es stressig sein kann, mit jemandem zusammen zu sein, mit dem du ständig kämpfst, auf der anderen Seite, weil du nach dem Ende der Quarantäne möglicherweise weiterhin eine liebevolle Beziehung zu dieser Person haben möchtest. Wie können Sie das alles erreichen?
Wie können wir lernen, Emotionen im Erwachsenenalter zu tolerieren?
Das Lernen, unangenehme Emotionen zu erkenen und zu tolerieren, ist ein wesentlicher Aspekt der Emotionsverarbeitung. Du kannst eine Emotion nicht verarbeiten, wenn du dich ihnen nicht stellst und sie nicht annehmen kannst. Wenn du einen sicheren Bindungsstil hast, hast du wahrscheinlich weniger Schwierigkeiten, bestimmte emotionale Zustände zu tolerieren.
Wenn du oder dein*e Partner*in jedoch nicht sicher gebunden seid, kann dass dazu führen, dass ihr von den Gefühlen flüchtet und in die Vermeidung geht, oder eure Emotionen schon fast aus euch herausplatzen. Das führt häufig zu einem Konfliktdynamik, die sehr verletztend, einsam und frustrierend wird. Du hast vielleicht das Gefühl, dass ihr nicht weiterkommt, sondern beide jeweils vor eine emorionalen Mauer steht. Oder das der/die andere dir das Gefühl vermittelt, dass du nichts richtig machst oder immer nur negative Dinge aufzählst.
Häufig ist es so, dass ihr beide jeweils auf einer Insel seid und mit einem Megafon eure Unzufriedenheit, eure vermeintlichen Themen hinüberschreit, ausgelöst durch euren individuellen Bindungsstil.
Meditation und Visualisierungen könnten eine gute Möglichkeit sein, sich diesem Problem individuelle zu nähern. Im Allgemeinen wird angenommen, dass Meditation einen positiven Einfluss auf die emotionale Verarbeitung hat.
In der Partnerschaft ist es aber wichtig, Schritt für Schritt zu erkennen was unter dem "gezeigten" und gesagten liegt und gemeinsam aus den Vorwürfen, den Erklärungen, Rechtfertigungen oder der Intellektualisierung herauszutreten in einen gemeinsamen Raum der Empathie.
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